Hallo und Willkommen auf meiner Homepage!


Ich bin Elvire Seitz und möchte hier gemeinsame Erinnerungen mit Verwandten und Bekannten rund um die Welt wachrufen und  an Begegnungen mit Freunden und Fans, mit denen ich im Laufe meiner Bühnentätigkeit als Sängerin seit Anfang der 60er-Jahre Kontakt hatte. Der Schwerpunkt meiner Darstellungen liegt damit im Bereich Musik. Dazu zeige ich u.a. Videoausschnitte von Veranstaltungen, die Ihr möglicherweise besucht habt.


1940 werde ich in Jakarta als Tochter einer indonesischen Mutter und eines Vaters mit armenischen und portugiesischen Wurzeln geboren.

                                                                               Johan & Emma Joseph geb. Tewu


Zusammen mit meiner Schwester Evie und den Brüdern Emile und Franky verleben wir eine glückliche Kindheit bis zum 23. Dezember 1943 - also zwei Tage vor Weihnachten.

An diesem Tage schlägt das Schicksal erbarmungslos zu: Vor den Augen der Familie holen japanische Besatzungssoldaten unseren Vater Johan Joseph  aus unserem Hause ab und bringen ihn an den Strand. Dort muss er sein Grab schaufeln und wird erschossen, weil er angeblich Rundfunk von Feinden Japans gehört hat. 1996 haben wir sein Grab bei Jakarta besucht (im Bild meine Schwester Evie an meiner Seite). Er war eines von ca. 2000 Opfern des Massakers.

Nach dem Ende des 2. Weltkrieges steht unsere Mutter mittellos da und ist auf Unterstützung angewiesen. Fortan ist der Hunger unser ständiger Begleiter.


1956 kommt der nächste Schlag in den Nacken: Die Niederländer hatten 350 Jahre lang Indonesien ausgebeutet. Naturgemäß waren sie dadurch bei den Einheimischen in Ungnade gefallen und wurden angefeindet. Da wir durch unseren Vater die niederländische Staatsangehörigkeit geerbt hatten, waren wir entsprechend gefährdet.


Eines Tages kann mein Bruder Emile nur mit Mühe und Not einer Messerattacke entkommen. Umgehend sucht unsere Mutter das niederländische Konsulat auf und beantragt die Ausreise in die Niederlande.

Diese erfolgt sehr bald mit dem Passagierdampfer Sibajak nach Rotterdam. Nur meine 17-jährige Schwester bleibt zurück in Jakarta, weil sie sich in einer Beziehung befindet - für uns alle eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Erst Jahre später folgt sie uns nach Europa.

http://ssmaritime.com/sibajak.htm              Wer in diesem Link stöbert, findet viele Fotos der Sibajak und ihrer Räumlichkeiten (Schlafräume, Speisesaal u.a.).

Die MS Sibajak finden wir erst vor wenigen Jahren im Internet. Noch bemerkenswerter: Dazu auch die Originalpassagierliste unserer Ausreise von 1956 (hier ein kleiner Ausschnitt mit unserer Mutter und 3 Kindern):

In Erinnerung geblieben ist mir vor allem folgende Episode: Die Fahrt durch den Suezkanal liegt hinter uns sowie die Durchquerung des Mittelmeeres, nun erreichen wir den Golf von Biscaya. Dieses Seegebiet ist für schlechtes Wetter, starke Stürme und extremen Seegang bekannt. Und so ist es auch auf unserer Fahrt: Der Seegang weckt meine Neugier, und ich arbeite mich Schritt für Schritt auf dem Außendeck zum Bug vor, ohne Ahnung von möglichen Gefahren. So etwas Eindrucksvolles habe ich noch nie gesehen: riesige Wellen und abgrundtiefe Täler!

Plötzlich höre ich das Geschrei von Matrosen: Sie haben mich entdeckt, fangen mich ein, schimpfen mit mir und bringen mich in Sicherheit.

Im Speisesaal angekommen sehe ich gedeckte Tische, aber kaum Gäste. Die liegen nämlich fast alle seekrank in ihren Kojen - auch meine Familie. So bleibt mir nichts anderes übrig als das nachzuholen, was uns jahrelang gefehlt hat: essen, essen, essen!

Unsere Familie wird in Oldenzaal angesiedelt. Wir Kinder gehen dort zur Schule und beginnen danach eine Berufsausbildung. Nebenbei gründen wir eine Band, die Joseph Brothers.

                                                    Henk Anconé                    Franky                   Elvire        Emile      Jan Kolenbrander


Von einem Auftritt im niederländischen TV gibt es leider kein Foto der Band sondern nur von mir:

Wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten im Musikgeschäft ziehen wir Anfang der 60er Jahre um nach Deutschland und landen über verschiedene Stationen (Wuppertal, Ingolstadt, Bocholt, Üttersen und Ibbenbüren) in Zetel, wo wir von

1963 bis 1973 mehrmals in der Woche Musik machen in dem damals bekannten Tanzlokal Wilkenjohanns als Joseph-Brothers & Elvire.

Der Laden ist meistens rappelvoll, schon ab 18h bilden sich vor dem Eingang Besucherschlangen. Dazu gehören auch nicht wenige, die aus mehr als 50km Entfernung mit dem Moped angereist sind.


Zu den Stammgästen gehören in Jever stationierte amerikanische Soldaten. Ihre Musikwünsche erweitern unser Angebot u.a. mit Titeln aus dem Bereich Funk und Soul, und der Tanzstil dieser Gäste prägt nicht unwesentlich die Stimmung des Abends!


Für die Tanzbar im Obergeschoss gilt eine eindringliche Vorsichtsmaßnahme: Um gefährliche Schwingungen zu vermeiden, dürfen wir dort bei besetzter Tanzfläche auf keinen Fall „La Bamba“ spielen!


Häufig kommen besonders treue Stammgäste zu mir mit der Entschuldigung: "Am kommenden Wochenende können wir leider nicht kommen, weil unsere Mutter Geburtstag hat" oder mit ähnlichen Gründen.


Anfangs wohnen wir im Dachgeschoss des Tanzlokals und fühlen uns mit Rudolf und Gerda Wilkenjohanns sowie deren Kindern aufgehoben wie in einer großen Familie. Durch die hervorragende Gastronomie des Hauses lernen wir die deutsche Küche näher kennen und schätzen.


Unsere Mutter fühlt sich als gelernte Schneiderin für meine Bühnengarderobe zuständig. Sie erfreut sich daran, dass sie von vielen Stammgästen bei den Veranstaltungen des Hauses herzlich begrüßt wird.

Dort sind dann später der Gitarrist Leo von Stockhausen und der Schlagzeuger Peter Axt eingestiegen:

                                                   Franky                                   Elvire                                Emile 

                                                          Leo von Stockhausen                                         Peter Axt                 

Sylvester 1968: Wir sind in Hannover beim NDR für TV-Aufnahmen. Davon gibt es zwar Filme, aber die liegen beim NDR im Archiv und sind für uns nicht zugängig.

Übrigens: Ich bin zu dem Zeitpunkt im 8. Monat schwanger...

1969: Geburt meiner Tochter Geby aus erster Ehe, mein ganzer Stolz! Zu diesem Zeitpunkt spielt unsere Band bei Wilkenjohanns, und als mein Bruder Franky dort über Mikrofon verkündet: “Elvire hat eine Tochter!!!“, kommt vom Publikum ein Riesenapplaus! Mein anwesender Taxifahrer Bubi ruft verdutzt: „Das kann doch nicht sein, ich habe sie doch gerade erst hingefahren...“

Überraschung (?): Geby landet später in der Musikbranche! Hier erzählt sie von sich und ihrer Arbeit:


https://gebykoopmans.com/

Nach 1973 arbeite ich als Sängerin in verschiedenen Bands, z.B. mit Sweet Smoke in Emden (Madison):

                    Joop van Krugten          Ede Schicke    Elvire         Klaus Retkovsky                Ewald Geiken

                                                                                                                Franky

Danach geht es nach Wallinghausen als "Funky Family" mit geänderter Besetzung zu Johnny Dieling:

   "Zicke" Born                        Elvire          Wilfried Priemel             Franky                                      Emile

Auch diese Besetzung änderte sich. Am Schlagzeug jetzt Peter Behrens von Trio ("Da Da Da") und an der Gitarre Klaus Retkovsky :

Von 1978 bis 1982 gehöre ich zur Tanzband Weekend & Elvire in Ardorf (Tanzgaststätte Müller) und Mittegroßefehn (Tanzgaststätte Bernies).

                                           Bernhard Gattermeier                Heino Engels                       Ewald Hedemann

                                                Ewald Geiken                                Elvire                                 Johnny Cöster

1984: 2. Ehe mit Otto Seitz

Otto war als Mitbegründer der Rock-/Popband the beatniks ebenfalls nebenberuflich im Musikgeschäft unterwegs.

                        the beatniks:  Günter Buhrke     Wolfgang Lahmeyer              Otto Seitz                    Rolf Onnen

Sein Bruder Günter hat zusammen mit der Sängerin Rosa Haskamp eigene Kompositionen veröfentlicht: https://www.youtube.com/channel/UCexbPjDL8No8mgoU7eB2OVQ/featured


Mein Schwiegervater, Walter Seitz, hatte auch mit Musik zu tun: Er war Chorleiter des Männergesangsvereins Warsingsfehn und des Gemischten Chores Boekzetelerfehn. Meine Schwiegermutter, Anna Seitz, konnte ohne Musik nichts in Bewegung setzen: Sie gründete  noch mit 80(!) Jahren eine Volkstanzgruppe.

                                                                                       Anna & Walter Seitz

1988 bis 1993 bin ich Sängerin bei der Medium-Band aus Leer:

                                   Wolfgang Funk  Waldemar Behrends      Elvire             Michael Funk    Michael Lambrecht

1993 bis 2005: Sängerin in Elvire‘s Combo

       Otto                                                                      Elvire                                                 Wolfgang Funk

12. Juli 2019: Auftritt im Kurpark Bad Pyrmont beim 4. Wirtschaftswunder:

                    Franky                                               Elvire                        Otto

Danny, ein Sohn von Emile, arbeitete jahrelang als Gitarrist (s. Josephs-Videos).

Auch meine Schwester Evie und ihre Tochter Wiwien singen gerne!

Nicht zu vergessen: David,der Sohn meines Bruders Franky, ist musikalisch unterwegs als internationaler DJ.

Angesichts des umfangreichen Materials und des langen Zeitraumes bitte ich um Nachsicht, wenn ich nicht alle Beteiligten erwähnt habe.

Dafür sind alle eingeladen, mich unter meiner Emailadresse (s. Kontakt) anzusprechen.

Und wenn der eine oder die andere noch Fotos oder Videos in seiner Schublade hat, würde ich mich sehr freuen, davon zu hören.


Viel Spaß beim Stöbern!


Share by: